Kennst du diesen Satz, vielleicht auf diese – oder eine andere – Art und Weise, auch?
Ich kenne ihn zur Genüge. Ich habe diesen Satz von klein auf unzählige Male gehört. Er hat sich tief in mein Gehirn eingebrannt und hat mich viele Jahre meines Lebens geprägt. Die Begleiter*innen meiner Kindheit waren da nicht zimperlich. Immer, wenn ich aus mir heraus einen Impuls zu etwas fühlte, eine Inspiration hatte oder sich mein Instinkt zu einem Thema meldete, hörte ich beständig diesen Satz: „Was weißt du schon! Du kennst dich ja überhaupt nicht aus!“ Das Hinterfragen dieser hingeworfenen Wortmeldung wurde stets mit Aussagen, wie „Er/Sie hat das studiert, darum“ oder „Er/Sie ist eben älter und hat mehr Erfahrung als du“ oder „Er/Sie ist eine Autorität, wenn er/sie das so sagt, dann ist das so und das hast du nicht zu hinterfragen“ unterdrückt. So wurde mir schon von frühen Kindesbeinen an beigebracht, dass andere Menschen mehr wüssten und besser wären als ich. Vor allem, wenn es um gesundheitliche Themen ging, waren die Begleiter*innen meiner Kindheit einzig und ausschließlich der Auffassung, dass nur der Gott in Weiß bzw. die Göttin in Weiß, auch das ist eine eingebrannte Wortprägung aus meiner frühesten Kindheit, darüber Klarheit hat, was ich habe, woran ich laboriere, was meinen Körper quält. Das hinterließ Spuren, diese Konditionierung war prägend.
Mein Dekonditionierungsprozess hinsichtlich dieser Prägung (derer es – wie bei allen Menschen – viele gibt, doch diese eine besondere soll heute das Thema sein), wurde eben von diesen Göttern/Göttinnen in Weiß ausgelöst, denn meine immer wiederkehrenden Erkrankungen wurden natürlich schulmedizinisch behandelt und therapiert, was kurzfristig auch half und wodurch ich mich wieder rasch den alltäglichen Dingen und Themen – und dem damit verbundenen Stress – widmen konnte. Besonders in den Jahren 2003-2007 trieb ich es, mit ärztlicher Unterstützung, dermaßen auf die Spitze, dass – aus damaliger Sicht – eine Operation unausweichlich war. Nach dieser Operation ging es mir körperlich besser, psychisch war ich am Ende und dann traf mich nicht nächste Krankheitskeule.
Rückblickend gesehen war diese Zeit die beste, denn intensiver hätte ich nicht erfahren und lernen können, was ich erfuhr und lernte. Zudem hatte ich, und habe ich bis zum heutigen Tag, stets unzählige Schutzengel an meiner Seite, die wohl dafür sorgten, dass ich niemals viel schwerer erkrankte als (für meinen Lernprozess und meine Entwicklung) notwendig. Für meinen Teil, und wie ich es empfinde, war es auch so ausreichend genug. Ich war zu der Zeit bereits zweifache Mutter und jede Frau, die Kinder hat, weiß, was es bedeutet, Kleinkinder zu betreuen, den Haushalt zu managen, einer beruflichen, außerhäuslichen Tätigkeit nachzugehen und dann auch noch nebenbei krank zu sein. Ja, genau, du hast richtig gelesen: Nebenbei krank zu sein.
So ist das in unseren Leben: Wir machen, wir tun, wir funktionieren und wenn wir krank sind, dürfen wir das natürlich sein, aber bitte nur nebenbei, denn das Funktionieren, das Tun, das Leisten des notwendigen Beitrags im System ist unablässig. Wer bist du schon, wenn du dich um dich kümmerst und auf dein gesundheitliches Wohl achtest?
Weißt du was?
Kack doch auf deine Gesundheit!
Pfeif auf deine Psyche!
Scher dich weiterhin einen Pfurz um deinen Körper!
Auch was, noch besser: Scheiß doch einfach auf dich!
Ups! Zu heftig?
Ich schreibe heute diesen Blogbeitrag, weil mich das Buch der Gesichter, mit seinen zahlreichen Beiträgen rund um das vorherrschende Thema „Corona“, dazu angestiftet hat. Täglich werden die Berichte jener (zumindest in meiner Welt, denn die, die mich schon länger kennen, denen ist meine Einstellung und mein, vor vielen Jahren geprägtes, Zitat „Wir alle leben auf dieser Welt, doch jeder Mensch lebt in seiner eigenen Welt“ bekannt), die unter gesundheitlichen Problemen angesichts der Maskenpflicht, in Kombination mit Stress, Druck, Sorgen, Ängsten und Verunsicherung, leiden. Auch die Beiträge über Nachwirkungen der wiederkehrenden PCR-Tests, vor allem jene, die über die Nase gemacht werden, mehren sich, in meiner Welt.
Und was tun die Menschen, die betroffen sind und was tun die Götter/Göttinnen in Weiß?
Zum größten Teil machen die Menschen, die von gesundheitlichen Themen betroffen sind, weiter wie bisher und jene, denen ihre Gesundheit mehr und mehr Sorgen bereitet, gehen zum Arzt/zur Ärztin, um sich ein Medikament zu holen, das sie dabei unterstützt, weiterzumachen, wie bisher und ihren Dienst zum Wohle der Gesellschaft zu verrichten.
Und wer bitte kümmert sich um das Wohl des/der Einzelnen? Wer ist verantwortlich für die eigene Gesundheit? Wessen Psyche/Körper erhält das, was sie/er tatsächlich benötigt und wonach sie/er innerlich – meist schon lautstark, doch scheinbar immer noch nicht ausreichend hör- und fühlbar – ruft?
Wenn meine Lungen beim Atmen brennen, weil ich seit Wochen die Maske trage, dann gehe ich zu meinem Arzt/meiner Ärztin, die exakt weiß, was ich habe und das perfekte Medikament auf Lager hat? Mit Sicherheit wird mir das Medikament, welches mir verschrieben wird, das ein chemischer Cocktail ist und das für das eine im Körper nützlich ist, doch etwas anderes im Körper schädigen kann, dienlich sein, während ich weiterhin die Maske trage (die mit großer Wahrscheinlichkeit das Problem ausgelöst hat), um zu entsprechen und zu genügen? Mit Sicherheit hilft mir das Medikament und ich werde auch ganz bestimmt wieder völlig gesund, weil die Droge, die ich erhalten habe (im Englischen ist eines der Wörter für Medikament „drug“, was auch Droge bedeutet und eine Apotheke/eine Drogerie ist ein „Drugstore“, als frei übersetzt ein Drogengeschäft), ist das allumfassende, göttliche, umwerfende, einzigartige Wundermittel.
Wenn meine Nase bei jeder Berührung schmerzt und sich jeder nasale Ein- oder Ausatemzug anfühlt, als würde mir jemand mit einer scharfen Messerspitze in der Nase bohren, werde ich auch den kommenden, wiederholend vorgeschriebenen nasalen PCR-Test durchführen lassen, denn ich muss mich ja weiterhin um die anderen Menschen kümmern, zudem kann ich die Firma, für die ich arbeite, und mein Team in der Arbeit nicht im Stich lassen oder ich kann das, was ich aufgebaut habe, nicht ziehen lassen?
Wenn ich nachts auch mit Schlafmitteln nicht mehr schlafen kann und morgens total gerädert aus dem Bett steige, weil mich die psychische Gesamtsituation vollends aus der Bahn wirft, werde ich dennoch tagtäglich meinen Dienst antreten und alle vorgeschriebenen Maßnahmen strikt einhalten, weil die anderen es ja gut mit mir meinen und das alles nur zum Besten der anderen ist?
Ok, klar! Kann man so machen, muss man aber nicht.
Die Fragen, die sich nämlich stellen – und das hat bitte nichts mit Egoismus zu tun (das wird uns nur oft als solcher verkauft, hat möglicherweise auch etwas mit Manipulation zum Wohle der anderen zu tun), lauten:
- Wer ist das Wichtigste und Wertvollste in meinem Leben?
- Wie viele Körper habe ich zur Verfügung, um dieses eine Dasein, das ich hier und jetzt habe, zu leben?
- Wer ist – im übertragenen Sinne – der/die Lenker/in des Gefährts, das ich zur Verfügung habe, um diese Welt zu erfahren?
- Wer weiß und fühlt, was ich empfinde und in meinem Körper vor sich geht und kann aufgrund dessen entscheiden, was für meinen Körper, was für meine Psyche, was für mich, gut und dienlich ist?
- Ist es mir wichtig, gesund zu sein oder ist es mir wichtig, für andere etwas darzustellen, eine Rolle zu spielen, eine Funktion zu erfüllen?
- Wer muss sich mit meinen jetzigen und/oder zukünftigen gesundheitlichen Schieflagen auseinandersetzen? Wer fühlt, was ich fühle? Wer erleidet, was ich erleide?
- Wer hat den Alltag angesichts meiner körperlichen Herausforderung zu bewältigen?
Das sind ein paar jener Fragen, die du dir stellen solltest und die es wert sind, darüber ein paar Minuten im hektischen, kräftezehrenden und anstrengenden Alltag, den du wahrscheinlich hauptsächlich zum Wohle der anderen lebst, zu reflektieren. Auch wenn es dir in diesen wenigen Minuten noch nicht möglich ist, Entscheidungen zu deinem Wohle zu treffen und Klarheit für dich zu schaffen, weil die „Wenns“ und „Abers“ (was nichts anderes sind als tiefsitzende Ängste, die dich daran hindern, klar zu werden/zu sein) überwiegen, so hast du doch einen wertvollen Schritt getan: Einen Schritt zu dir, zu deiner Wahrnehmung, zur Wertschätzung deiner Selbst, zur Bewusstwerdung über das, was dein Leben und dein Dasein betrifft.
Ich weiß nicht, ob ich dir mit diesem Beitrag das vermitteln konnte, was ich tief in meinem Herzen spüre, das ich vermitteln möchte, doch ich hoffe, dass du das Mindeste aus dem Beitrag nehmen konntest, was deinem Wohl, und nur deinem, dienlich ist. Denn du bist das Wertvollste in deinem Leben und du kannst nur dann zum Wohle der Allgemeinheit beitragen, wenn du körperlich und psychisch gesund bist. Umgekehrt (zum Wohle der Allgemeinheit beitragen und dann erst auf sich achten) geht nur eine Weile gut.